Arbeitsplatz der Zukunft – Wird 2021 das Ende der Büros sein?

by Carina Schumacher

2020 wurde zu einem historischen Jahr, da die globale Pandemie die Arbeitsweise revolutioniert hat. Diese 12 Monate waren voller Veränderungen. Dadurch dass die Mitarbeiter weiterhin Remote arbeiten werden, stellt sich aber die Frage – wird 2021 das Ende des Büros sein?

Das Ende der Büros

Die durch Covid-19 bedingten Lockdowns und ein Massenumzug zu Remote Work stellten das größte denkbare Homeoffice-Experiment dar. 42% der Arbeitnehmer in den USA arbeiteten während der ersten Covid-19-Quarantäne in Vollzeit von zu Hause aus.

Viele Monate später unterstützen Studien die langfristigen Umstellung auf einen Remote Arbeitsplatz. 99% der Befragten einer Studie berichten, dass sie in Zukunft zumindest teilweise von zu Hause aus arbeiten möchten. 75 % der Beschäftigten berichten, dass sie im Homeoffice genauso produktiv sind wie im Büro. Das ist wichtig, da die Mitarbeiterproduktivität ein Knackpunkt in der Debatte über Remote Work war.

 

Ende der Büros - Mitarbeiter-Produktivität

 

Dem physischen Büro entwachsen

Da die Mitarbeiter erfolgreich im Homeoffice arbeiten, steht der Bedarf an physischem Büroraum unter Frage. Einige Organisationen sehen die Vorteile, wenn sie ihren Mietvertrag aufgeben und die Remote Arbeit auf unbestimmte Zeit erlauben.

Der Betrieb eines Büros ist teuer. Daher sieht ein Umzug in ein virtuelles Büro attraktiv aus, um die Kosten zu senken. Die Pandemie hat in vielen Sektoren eine Belastung verursacht. Deswegen könnten die Kostensenkungen bei den gleichen Mitarbeiterzahlen helfen. Es wird geschätzt, dass Arbeitgeber pro Teilzeit-Remote Mitarbeiter pro Jahr 11.000 Dollar einsparen können. Ersparnisse, die Unternehmen in den digitalen Arbeitsplatz investieren können, um die Remote Verbindung der Mitarbeiter aufrechtzuerhalten.

Die Einstellung neuer Talente in einem Unternehmen, das sich auf einem aufsteigenden Wachstumspfad befindet, kann durch den Büroraum begrenzt sein. In einem virtuellen Team können Unternehmen expandieren und wachsen, ohne in neue Räumlichkeiten investieren zu müssen.

Ohne ein physisches Büro haben Unternehmen Zugang zu einem größeren Talentpool. Unabhängig vom Standort können neue Mitarbeiter aus der ganzen Welt eingestellt werden. Neueinstellungen werden vielfältiger und schließen verschiedene Personengruppen ein. Es bietet auch einige Vorteile, über die weniger nachgedacht wird, wie z.B. den Verbleib von Frauen in der Belegschaft.  In einer Studie wurde festgestellt, dass fast ein Drittel der Mütter eine Berufspause einlegt, weil ihnen keine flexiblen Optionen zum Weiterbeschäftigen angeboten wurden. Heutige Technologien erleichtern das Interviewen, die Einstellung und das Onboarding von Remote-Mitarbeitern.

 

Ende der Büros Top Factors

 

Zurückhaltung gegenüber Full Remote

Die vollständige Schließung der physischen Büros im Jahr 2021 wird nicht für alle Organisationen erfolgen. Einige werden über diese Nachricht erleichtert sein, da der Umzug zur Fernarbeit nicht für alle einfach gewesen ist.

Während der Pandemie war die Arbeit von zu Hause aus nicht für alle gleich. Einige Mitarbeiter, die im Homeoffice arbeiten, haben eigene Büroräume, schnelles Internet und eine gute Ausstattung. Andere teilen sich kleine Räume und arbeiten an ihrem Küchentisch in. Organisationen und die Personalabteilung können sicherlich beim Übergang zum Remote Work helfen. Aber am Ende des Tages wird das nicht jedem passen.

Auswirkungen von Remote Work auf die jüngere Generation

Es kann überraschen, aber jüngere Arbeitnehmer haben mehr mit dem Übergang zum Remote Work zu kämpfen. Obwohl von der Generation Z und den Millennials erwartet wurde, dass sie sich einfacher an die Remote Arbeit anpassen, finden 45% der Befragten die Kommunikation mit Kollegen schwierig.

Eine Erklärung dafür ist, dass sie weniger Erfahrung haben, mehr Informationen benötigen und diese schnell erwarten. Eine anderer Grund könnte sein, dass ihnen nicht die richtige Technologie zur Verfügung gestellt wurde. Um effektiv von zu Hause aus arbeiten zu können, sollten die Mitarbeiter mit Kommunikations- und Kollaborationstools ausgestattet werden.

 

Gen Z Remote Work

Jüngere Mitarbeiter wohnen auch öfter in gemeinsamen oder kleineren Wohnungen. Ältere Kollegen hingegen haben größere Häuser und spezielle Büros. Die Disparität geht über den Raum hinaus. Jüngere Mitarbeiter verpassen auch die Sozialisierung und Betreuung, die in einem physischen Büro stattfindet. Das Ende der Büros könnte für diejenigen, die sich in einem frühen Stadium ihrer Karriere befinden, störend sein.

Das Pendeln zur Arbeit ist etwas, das die Mitarbeiter wahrscheinlich nicht vermissen werden. Tatsächlich können Remote-Mitarbeiter 11 Tage im Jahr einsparen, indem sie auf Teilzeit-Remote umsteigen. Für einige hat das Pendeln von zu Hause zum Büro jedoch Vorteile. Die physische Reise ermöglicht den Mitarbeitern einen mentalen Übergang von der Arbeit nach Hause, was das Wohlbefinden der Mitarbeiter verbessert. Remote Work und das Schließen von Büroräumen kann das Abschalten der Mitarbeiter erschweren, was zu Stress und Burnout führt.

 

Vielleicht nicht das Ende der Büros, sondern eine Neugestaltung

Aber die Behauptung, dass 2021 das Ende der Büros sein werde, ist eine ziemlich drastische Aussage. Viele Stellen erfordern eine physische Präsenz, wie in der Produktion, im Einzelhandel und im Gesundheitswesen. Wissensintensive Jobs, die vor einem Computer erledigt werden, eignen sich natürlich gut für Remote Work.

Man sollte sich auf die Zukunft der Arbeit nun konzentrieren und das Büro neu überdenken. Organisationen sollten ein Gleichgewicht zwischen Präsenz und Flexibilität finden. An einem hybriden Arbeitsplatz teilen einige Mitarbeiter ihre Zeit zwischen dem Büro und der Remote-Arbeit auf. Andere bleiben Vollzeit im Büro. Doch selten sind alle Mitarbeiter gleichzeitig in einem Raum.

Not the End of the Office but Reimagined Ende der Büros

Da sich weniger Menschen im Gebäude aufhalten, können Unternehmen die Räume entsprechend den Bedürfnissen der Mitarbeiter umgestalten. Vielleicht kommen Mitarbeiter nur ins Büro, um sich mit Kollegen zu Brainstorming, gesellschaftlichen Veranstaltungen oder Unterrichtstagen zu treffen. In diesem Fall könnten die Schreibtische entfernt und durch kreative Räume oder Bereiche im Café-Stil ersetzt werden. Die Büros werden für soziale Distanzierung und bessere Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen sorgen müssen.

Hin zu Hot Desking oder Coworking

37% der Arbeitnehmer werden weiterhin regelmäßig von zu Hause aus arbeiten, ein Sprung von 18% vor der Pandemie. Daher werden die Unternehmen wahrscheinlich nicht mehr so viel Platz benötigen wie früher. Dies könnte zu einem Umzug in gemeinsame Büros mit zwei oder mehr Unternehmen führen, die gemeinsam mieten. Möglicherweise haben die Mitarbeiter keinen bestimmten Arbeitsplatz, sondern einen Hot-Desk, welchen sie im Voraus reservieren müssen.

Organisationen könnten auch beschließen, sich zu dezentralisieren und regionale Knotenpunkte in Coworking Spaces einzurichten. Dies ermöglicht es den Mitarbeitern, in kostengünstigere Bereiche umzuziehen und in das Büro zu kommen, wann immer sie wollen.

Flexibilität definiert die Zukunft der Arbeit

Es ist zwar nicht das Ende der Büros, aber es ist definitiv das Ende der festen Arbeitszeiten von 9 bis 17 Uhr von Montag bis Freitag. Der Arbeitsplatz der Zukunft ist hybrid. Mehr als ein Viertel der Beschäftigten wird bis Ende 2021 eine hybride Arbeitsform adoptieren.

Hybrid Work The Future of Work Ende der Büros

Dieser flexible Arbeitsstil sorgt für ein Gleichgewicht zwischen den Vorteilen der Fernarbeit, spart Mitarbeitern und Organisationen Zeit und Geld und bietet eine bessere Work-Life-Balance.

Wenn es nicht das Ende der Büros ist, dann ist es der Anfang eines hybriden Arbeitsplatzes. Deswegen sollten Unternehmen jetzt dafür sorgen, dass die Mitarbeiter produktiv, motiviert und verbunden bleiben.

Wachsende Bedeutung der Technologien

Die Umfrage von McKinsey zeigt, dass 85% der Befragten die digitale Transformation beschleunigt haben, um die Zusammenarbeit der Mitarbeiter seit Beginn der Covid-19-Quarantäne zu erleichtern. Virtuelle Meetings, Brainstorming-Sessions, Anrufe und tägliche Interaktionen zwischen Kollegen erfordern die richtige Technologie.

Die Mitarbeiter müssen in der Lage sein, in Echtzeit zusammenzuarbeiten, Dateien zu versenden, Videoanrufe zu führen, gemeinsam an Dokumenten zu arbeiten und vieles mehr. Sie müssen in der Lage sein, Räume für Projekte zu schaffen und dafür zu sorgen, dass jeder, ob im Büro oder zu Hause, sein Bestes geben kann. Kollaborationsplattformen wie Microsoft Teams erleichtern diese Teamarbeit. Während Teams anfangs als ein Werkzeug zum Chatten angesehen wurde, wird es nun zu einem zentralen Bestandteil des digitalen Arbeitsplatzes. Um sicherzustellen, dass es in Ordnung gehalten wird, müssen Organisationen die Kontrolle übernehmen. Dabei können Add-Ons und Integrationen helfen, das Beste aus Teams herauszuholen.

State of Remote Report 2018 Ende der Büros

Zusammenarbeit und Kommunikation sind einige der größten Herausforderungen für Remote-Mitarbeiter. Die Herausforderung besteht seit langem darin, dass das Management viel in den physischen Arbeitsbereich investiert und den digitalen Arbeitsplatz vergessen hat. Remote- und Hybridarbeiter sind auf den digitalen Arbeitsplatz angewiesen, um Informationen zu erhalten. Ein Intranet hält sie zum Beispiel über die Kommunikation von oben nach unten auf dem Laufenden. Plattformen wie Teams ermöglichen es ihnen, Ideen einzubringen, an Diskussionen teilzunehmen und sich virtuell am Arbeitsplatz zu engagieren.

Mit der fortschreitenden Umstellung von Organisationen auf hybride Arbeit wird der digitale Arbeitsplatz zum Schlüsselinstrument, welches es Organisationen ermöglicht, Büro- und Remote-Mitarbeiter zu verbinden.

Sie möchten mehr darüber erfahren, wie man Mitarbeiter am hybriden Arbeitsplatz in Verbindung hält? Nehmen Sie an der Diskussion am 3. Dezember im Rahmen der Powell Software Global Konvention teil.

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