Was bedeutet CSR in der Wirtschaft und warum ist das für Mitarbeitende wichtig?

by Yvonne Harris

Unter Corporate Social Responsibility (CSR) versteht man den Grad der Verantwortung, den ein Unternehmen für die Folgen seines Handelns in wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Hinsicht trägt. CSR ist für MitarbeiterInnen relevant, da sie dadurch die Ressourcen des Unternehmens nutzen können, um Gutes für die Welt zu tun. Es kann zudem ihre Motivation bei der Arbeit steigern und so zu einer höheren Produktivität und Mitarbeiterbindung beitragen. 

Was is Corporate Social Responsibility & wofür steht CSR?

Der Begriff CSR wird weltweit als die Verantwortung für den wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Einfluss der Aktivitäten eines Unternehmens verstanden. Dies wird manchmal auch als „Triple Bottom Line“ bezeichnet. Bei diesem Ansatz wird nicht nur der Gewinn berücksichtigt, wie es bei traditionellen Geschäftsmodellen der Fall ist, sondern auch die gesamte Menschheit und der Planet, auf dem wir leben. 

 CSR ist ein sich selbst regulierendes Geschäftsmodell, das den Gedanken in einem Unternehmen fördert, sozial verantwortlich zu agieren. Das Unternehmen ist sich selbst, seinen Stakeholdern und der Öffentlichkeit gegenüber einer Rechenschaft schuldig. 

 Es gibt viele ähnliche Begriffe, die anstelle von CSR genannt werden können, aber dasselbe Konzept beschreiben. CSR-Maßnahmen werden manchmal auch Corporate Accountability, Corporate Citizenship oder einfach Nachhaltigkeitsinitiativen genannt. 

Was bedeutet CSR in der Wirtschaft?

Abhängig von der Industrie oder Branche, in dem ein Unternehmen tätig ist, unterscheidet sich CSR je nach Kontext. Der Schwerpunkt kann zum Beispiel auf der Kultur, den Umweltbedingungen, den Arbeitsmärkten und sogar den rechtlichen Rahmenbedingungen liegen. Wie auch immer die CSR-Aktivitäten aussehen, das Ziel ist immer das gleiche: Gute Ergebnisse erzielen, indem man Gutes tut. 

Unternehmen, die angeben, nach CSR-Versprechen zu agieren, wollen Profit machen, aber streben gleichzeitig nach einem übergeordneten Sinn. Eine Lösung für soziale und ökologische Probleme zu finden, ist innerhalb des Unternehmens genauso wichtig wie wirtschaftliche Rentabilität. 

Warum is CSR für Unternehmen wichtig?

CSR hat einen entscheidenden Einfluss darauf, ob ein Unternehmen in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird oder nicht. Dazu gehört, dass es für potenzielle und aktuelle MitarbeiterInnen, InvestorInnen und KundInnen attraktiv wirkt. Immer mehr ArbeitnehmerInnen suchen nach einem Arbeitsgeber, der die Umwelt im Blick hat und durch seine Arbeit Gutes tut. In der heutigen Welt beurteilen Stakeholder eine Organisation nach ihrem Einfluss auf das Umfeld. CSR hat einen positiven Einfluss auf das Markenimage.

Environmental responsibility

Was sind die drei Säulen von CSR?

Die drei Säulen von Corporate Social Responsibility sind Wirtschaft, Soziales und Umwelt. Sie werden häufig auch als die drei P’s bezeichnet: Profit, Menschen (People) und der Planet. Ein verantwortungsbewusstes Unternehmen muss Strategien für alle drei Bereiche entwickeln. Außerdem muss es Pläne für bestimmte Maßnahmen sowie eine genaue Berichterstattung in allen drei Bereichen geben. Diese Säulen erscheinen womöglich auf ersten Blick unabhängig voneinander, sie enthalten jedoch miteinander verbundene Konzepte, die die anderen Säulen stützen. Das Ziel eines verantwortungsvollen Unternehmens ist, wirtschaftlich nachhaltig zu agieren, durch ein sozial verantwortliches Geschäftsmodell und dementsprechende Maßnahmen. 

Im Folgenden werden die drei Säulen näher erläutert: 

 

Ökologische Verantwortung:

Diese Säule setzt den Fokus auf die Erhaltung und den Schutz der Umwelt und der Natur. Das kann beispielsweise angepasste Arbeitsabläufe umfassen, mit denen die Umwelt weder verschmutzt noch geschädigt wird. Dazu zählt auch die Unterstützung von Umweltschutzprojekten oder die Einführung von Maßnahmen, mit denen keine weiteren natürlichen Ressourcen geschädigt werden. Diese sollten sich bestenfalls erholen und bald schon in einem besseren Zustand sein als noch vor Beginn des Geschäftsbetriebs. So ein soziales Umweltmanagement gelingt mit folgenden Maßnahmen: 

  • Der Kampf gegen Umweltverschmutzung, geringerer Verbrauch von natürlichen Ressourcen, geringere Emissionen und weniger Abfall.  
  • Das Recycling von Gütern und Materialien während der Herstellung. Dies kann auch bei den Kunden und in der gesamten Lieferkette den Gedanken an Wiederverwendung und Recycling fördern. 
  • Ein Ausgleich jedes negativen und schädlichen Einflusses. Das kann die Wiederauffüllung natürlicher Ressourcen und die Unterstützung von Initiativen sein, die den Einfluss des Unternehmens auf die Umwelt ausgleichen, zum Beispiel durch Projekte zur Kohlenstoffbindung wie das Pflanzen von Bäumen.  
  • Die Versendung von Waren und die Einführung von Maßnahmen in der Lieferkette, die minimale oder geringere Emissionen und Verschmutzung verursachen.  
  • Die Herstellung von Produkten, die mit diesen Werten übereinstimmen. Dazu gehört zum Beispiel die Entwicklung von Innovationen bei Produkten oder Dienstleistungen, die eine ökologische und soziale Governance fördern. 

Soziale Verantwortung:

Dies wird häufig als ethische oder menschliche Säule bezeichnet. Hier geht es darum, dass das Unternehmen fair und ethisch handelt und dass das Unternehmen die Gesetzgebung in Bezug auf Menschenrechte, Arbeitsbedingungen und Diskriminierung einhält. Innerhalb der Organisation soll ein positives Arbeitsumfeld geschaffen werden, das Vielfalt, Integration, berufliche Entwicklung und Sicherheit fördert. Diese Säule umfasst auch die Community und externe Stakeholder, mit denen das Unternehmen indirekt Kontakt hat. Diese Beziehung hat keinen wirtschaftlichen Zweck, hier steht in erster Linie das Allgemeinwohl der Stakeholder im Vordergrund. Soziale Verantwortung kann folgendermaßen aussehen: 

  • Faire Behandlung von KundInnen aus allen Bevölkerungsschichten. 
  • MitarbeiterInnen werden immer gut behandelt und erhalten ein angemessenes Gehalt sowie Leistungen, die über die vorgeschriebenen Mindestanforderungen hinausgehen.
  • Inanspruchnahme verschiedener Anbieter, die aus vielen verschiedenen Bevölkerungsschichten stammen.  
  • Guter Umgang mit externen Stakeholdern – das bedeutet auch, sich ihre Bedenken anzuhören und respektvoll auf diese einzugehen. 

Wirtschaftliche Verantwortung:

Die Säule der CSR, die auf Finanzen und Profit abzielt, garantiert, dass die anderen Säulen funktionieren können. Es geht nicht nur darum, Gewinn zu erzielen, sondern auch um die Nachhaltigkeit und Stabilität eines Unternehmens. Dadurch wird sichergestellt, dass die Organisation ein solides Fundament hat und den Herausforderungen und Problemen, die auftreten können, gewachsen ist. Zur wirtschaftlichen Verantwortung gehört auch die Unterstützung der regionalen Wirtschaft. Wirtschaftliche Verantwortung bezieht sich oft auf Folgendes: 

  • Forschung und Entwicklung neuer nachhaltiger Produkte. 
  • Aufbau einer vielfältigen Belegschaft durch Recruiting. 
  • Einführung von Verfahren, die zwar teurer sind, aber größere CSR-Vorteile und -Ergebnisse mit sich bringen. 
  • Transparente Finanzberichterstattung und externe Audits. 

 Beim Zusammenspiel der drei unterschiedlichen CSR-Säulen geht es immer darum, das perfekte Gleichgewicht zu finden. Die Vorteile von CSR zeigen sich dann, wenn ein Unternehmen einen positiven oder neutralen Einfluss auf die Welt hat und gleichzeitig wirtschaftlich aktiv ist. 

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Wer ist für CSR verantwortlich?

CSR findet sich vor allem in größeren Unternehmen. Das liegt unter anderem daran, dass ein Unternehmen mit immer mehr Erfolg und Bekanntheit umso mehr Verantwortung dafür trägt, die Standards für ethisch korrektes Verhalten und sozial verantwortliches Handeln im Unternehmen zu setzen. Dies gilt auch für KollegInnen, Konkurrenten und die gesamte Branche des Unternehmens. 

Je nach Unternehmenshierarchie kann es eine*n Leiter*in oder ein*e Manager*in für CSR geben. Häufig wird diese Position als Nachhaltigkeitsmanager*in bezeichnet. In einigen Unternehmen gehört die CSR-Funktion zur Personal- oder Marketingabteilung. Allerdings ist das gesamte Unternehmen dafür verantwortlich, dass die CSR-Maßnahmen in den einzelnen Abteilungen umgesetzt werden.  

 

Warum sind Mitarbeitende CSR-Initiativen wichtig?

 Ein Unternehmen profitiert von CSR, wenn es MitarbeiterInnen in alle Entscheidungsprozesse miteinbezieht. Das fördert das Vertrauen der MitarbeiterInnen in das Top-Management des Unternehmens. Zudem führt es dazu, dass sie auf ihr Unternehmen stolz und mit ihrer Arbeit zufriedener sind. Oft hat es auch zur Folge, dass MitarbeiterInnen ihre Arbeitsleistung besser einschätzen, zum Beispiel wenn sie ihre Aufgaben gewissenhaft erledigen, anderen helfen und keine kontraproduktiven oder nachteiligen Verhaltensweisen annehmen. Gute Verhaltensweisen der MitarbeiterInnen sind jedoch nur dann von Vorteil, wenn die CSR-Initiativen von allen als authentisch wahrgenommen werden. 

 MitarbeiterInnen, die die CSR-Initiativen als authentisch einschätzen, haben das Gefühl, dass sie für ein Unternehmen arbeiten, das ihre Werte und Ziele teilt. Dieses Phänomen wird als „Person-Organisation-Fit“ (das Unternehmen passt zum Mitarbeitenden) bezeichnet.  

Wie kann man das Engagement der Mitarbeitenden fördern?

MitarbeiterInnen legen Wert auf Authentizität, und Unternehmen sollten sich daher die Ergebnisse der verschiedenen Initiativen genau anschauen. Unabhängig davon, ob einem Mitarbeitenden eine CSR-Initiative am Herzen liegt oder nicht, hat man festgestellt, dass sie negativ reagieren, wenn eine Initiative nicht authentisch ist. Es wird deutlich, dass MitarbeiterInnen Unaufrichtigkeit nicht tolerieren. 

Um das Engagement der MitarbeiterInnen zu fördern, muss jede CSR-Initiative sowohl transparent als auch authentisch sein. Da es sehr viele unterschiedliche CSR-Aktivitäten gibt, ist es wichtig, zu wissen, wie man Mitarbeitende darüber motivieren kann. 

Förderung der Motivation von Mitarbeitenden über CSR

MitarbeiterInnen fühlen sich bestärkt und wahrgenommen, wenn ihre Meinung gewürdigt wird und sie Einfluss auf Entscheidungen im Unternehmen haben. Über eine Umfrage kann man ganz einfach herausfinden, worauf sich das Unternehmen konzentrieren sollte und was für MitarbeiterInnen relevant ist. Fragen und Umfragen können im Intranet veröffentlicht werden. 

Aufbau neuer Fähigkeiten

Bieten Sie CSR-Initiativen an, bei denen MitarbeiterInnen neue Fähigkeiten erlernen können. So lernen sie etwas und tun gleichzeitig etwas Gutes. Zum Beispiel können Sie einen Mitarbeitenden, der sich für Event Management interessiert, dazu ernennen, eine interne Veranstaltung zu organisieren. 

Verbesserung des Arbeitsklimas

MitarbeiterInnen verbringen einen großen Teil ihres Tages am Arbeitsplatz. Eine CSR-Initiative, die das Arbeitsklima verbessert, wird sie mit großer Wahrscheinlichkeit dazu motivieren, noch besser und effizienter zu arbeiten. Wenn Sie die MitarbeiterInnen beispielsweise dazu animieren wollen, häufiger mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, wäre die Einrichtung von Umkleideräumen, Fahrradständern und Duschen eine Idee, mit der sie so ein für die Umwelt positives Verhalten fördern können. 

Werbung für CSR-Maßnahmen

Es lohnt sich, der Presse von Ihren CSR-Initiativen zu berichten. Das zeigt Ihren AktionärInnen, KundInnen und MitarbeiterInnen, dass Ihnen die Erde am Herzen liegt und Sie wirklich etwas bewirken wollen. Dies wiederum macht die Mitarbeitenden stolz auf ihren Arbeitsplatz und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich mehr einbringen. Es lohnt sich daher definitiv, Ihre CSR-Maßnahmen über Ihr Intranet oder die interne Kommunikation zu bewerben und damit bekannter zu machen.  

Wie können Sie intern von Ihren CSR-Initiativen berichten?

CSR kann als Ergänzung Ihrer internen Kommunikationsstrategie dienen. Sie können also von all Ihren Leistungen, Zielen und Initiativen, die mit CSR zu tun haben, berichten. Über eine erfolgreiche Strategie für interne Teams können MitarbeiterInnen in die Strategien eingebunden werden, was wiederum ihr Engagement und das Gemeinschaftsgefühl fördern wird. Es ist nicht immer leicht, MitarbeiterInnen zu motivieren und zu mehr Engagement anzuregen. Eine gute Idee ist, sie über CSR für das Unternehmen zu begeistern. 

Binden Sie Mitarbeitende ein

Bitten Sie Ihre Teams um Feedback, um Ihrer CSR-Strategie die richtige Ausrichtung zu geben. Sie können Folgendes fragen: 

  • Glauben Sie, dass die CSR-Initiativen umfangreich genug sind? 
  • Halten Sie die Ziele für realisierbar? 
  • Fühlen Sie sich in die CSR-Bemühungen einbezogen? Wie könnten Sie sich stärker einbringen? 

Machen Sie CSR zum Standard

Sorgen Sie dafür, dass Ihre MitarbeiterInnen bei der Arbeit das Konzept CSR leben und erfüllen und dass es am Arbeitsplatz ständig präsent ist. Das gelingt zum Beispiel über eine interne Kommunikationskampagne in Ihrem Intranet, über die Einladung von Gastreferenten am Arbeitsplatz, über interessante Statistiken und Erinnerungen an Orten, wo sich sehr viele Leute aufhalten, oder über die Nennung von CSR-Updates in jeder Teambesprechung. 

Erstellen Sie CSR-Berichte

Legen Sie Nachweise zur Unterstützung Ihrer CSR-Initiativen vor. Zeigen Sie auf, ob das Unternehmen die Ziele erreicht hat, und wenn nicht, was verbessert werden soll, um sie zu erreichen. Halten Sie Ihre Versprechen und schließen Sie alle Lücken zwischen Ihren Zielen und deren Realisierung. 

Schlussfolgerung

Wenn Sie erst am Anfang Ihrer CSR-Reise stehen, ist es am besten, klein anzufangen. Konzentrieren Sie sich auf eine Säule und bauen Sie Ihre Strategie von dort aus auf. Vielleicht steht Nachhaltigkeit bei den Bedürfnissen Ihrer Mitarbeiter an erster Stelle. In diesem Fall kann Powell Software Sie bei der Förderung der Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz mit unserer Nachhaltigkeitsecke, dem Tool zur Bildung von Fahrgemeinschaften und der Second-Hand-Tauschbörse unterstützen.

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